Lena Häcki-Gross: «Im Hotel meiner Eltern kümmere ich mich lieber um die Bettwäsche als um das Badezimmer»

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Foto: Nordic Focus

Lena Häcki-Gross erlebte den erfolgreichsten Winter ihrer Karriere und jubelte in der Saison 2023/24 über zwei Siege und insgesamt fünf Weltcup-Podestplätze. Im Interview erzählt die Biathletin unter anderem, wer der Held ihrer Kindheit war und was sie in ihrem Leben unbedingt noch lernen möchte.

Was war dein bisher grösstes Abenteuer?

Im vergangenen Sommer habe ich beim Wandern in Kanada einen Bären und einen weissen Wolf gesehen.


Aus welchem Traum wärst du am liebsten nicht mehr aufgewacht?

Aus meinen Träumen würde ich eigentlich meist gerne aufwachen, sie sind nämlich häufig ziemlich wirr. Es gibt wenige Träume, aus denen ich nicht gerne aufwache.


Wer war die Heldin oder der Held deiner Kindheit?

Mein Opa, denn mit ihm habe ich immer sehr viele Dinge unternommen. Er hat mir Sportarten beigebracht. Als ich zum Beispiel Snowboarden lernen wollte, hat er dies auch gelernt.


Wofür konntest du dich als Kind so richtig begeistern?

Alles, was mit Bewegung und Aktivitäten draussen in der Natur zu tun hatte.


Welche peinliche Geschichte aus deiner Kindheit packen deine Eltern am liebsten aus?

Es gibt verschiedene Geschichten. Eine peinliche Begebenheit war, dass ich als Kind mal schlafgewandelt bin und dabei aufs WC musste. In halbwachem Zustand habe ich dann den Sofasessel mit der Toilette verwechselt.


Was ist dein grösster Tick?

Meine Hände müssen beschäftigt sein, ich kann nicht stillhalten. Ich habe immer irgendetwas in der Hand zum Herumspielen.


Womit vertrödelst du zu viel Zeit?

Wenn wir im Weltcup unterwegs sind, hat man zwischen den Wettkämpfen meist viel Zeit. Und diese verbringe ich oft am Handy – sei es wegen Instagram, Online-Games oder wegen Hörbüchern.


In was für Situationen jagt es dir den Nuggi raus?

Wenn Leute gegenüber Personen, die ich sehr gerne habe, nicht respektvoll sind.


Wofür gibst du zu viel Geld aus?

Ich überlege jeweils lange, ob ich für etwas, was für mich bestimmt ist, Geld ausgeben soll oder nicht. Beim Geldausgeben würde ich mich deshalb als ziemlich reflektiert bezeichnen.


Vor welcher Frage würdest du dich in einem Bewerbungsgespräch fürchten?

Ich erachte die Frage nach den eigenen Schwächen als mühsam. Die eigenen Schwächen offen zu legen, ist ohnehin nicht einfach. Und oftmals sagt man dann, was der potenzielle neue Arbeitgeber hören will. Fürchten tue ich mich vor dieser Frage nicht, aber ich empfinde sie als unsinnig.


Zu welcher Tageszeit sollte man dir besser keine schwierigen Fragen stellen?

Ich bin kein Morgenmensch, das war ich noch nie – und werde es wohl auch nie sein.


Was sind für dich die grössten Modesünden?

Modesünden gibt es für mich nicht. Solange sich jemand wohlfühlt, wie er gekleidet ist, finde ich das cool.


Was darf in deinem Kühlschrank nie fehlen?

Joghurts – besonders Skyr, das sind Joghurts mit mehr Protein.


Welches Menü gibst du zum Besten, wenn du jemanden beeindrucken willst?

Ein Menü, das ich sehr gerne für Freunde zubereite, ist Sushi. Grundsätzlich bin ich aber mehr die Bäckerin als die Köchin. Sehr gerne mache ich Torten.


Wovor drückst du dich im Haushalt am meisten?

Am wenigsten gerne reinige ich das Badezimmer. Als Kind habe ich im Hotel meiner Eltern viel mitgeholfen, da ist mir einiges untergekommen… Wenn ich heute bei den Eltern im Hotel bin, dann kümmere ich mich deshalb lieber um das Wechseln der Bettwäsche als um die Badezimmer.


Worauf legst du beim Buchen eines Hotels den grössten Wert?

Hotelzimmer sind für mich Mittel zum Zweck. Ich bin auch in den Ferien gerne unterwegs, deshalb ist für mich die Zimmergrösse und -ausstattung nebensächlich. Wichtiger sind für mich die anderen Hotelbereiche wie Wellness oder Pool.


Wo findet man dich in einem Club am ehesten?

Auf der Tanzfläche. Wo sonst?


Wohin würdest du auswandern, wenn du müsstest?

Wenn ich weiter weg auswandern müsste als bis anhin nach Bayern, dann wäre es Kanada. An Kanada gefallen mir die Weite und die Berge.


Welches Zitat würdest du dir am ehesten tätowieren lassen?

Zitate passen nicht so zu mir. Bilder drücken für mich mehr aus als Worte.


Hast du ein verborgenes Talent?

Mir ist keines bekannt.


Wann hast du zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht?

Im vergangenen Sommer, als ich ganz allein nach Kanada in die Ferien ging. Ich wollte schon lange mal dorthin. Ursprünglich war dies für 2020 geplant gewesen, zusammen mit Flurina Volken. Aber dann kam die Pandemie. Im vergangenen Frühling war für mich dann klar, dass ich es im Sommer 2023 machen will. So nach dem Motto: "Wenn nicht jetzt, wann dann?" Mein Mann Marco musste arbeiten, also ging ich alleine los. In Kanada durfte ich dann einige Trainingseinheiten mit dem kanadischen Team absolvieren.


Mit wem würdest du gerne für einen Tag das Leben tauschen?

Ich würde gerne mal mit jemandem tauschen, der ein komplett anderes Leben führt als ich – um eine völlig neue Erfahrung zu machen.


Was machst du, wenn du den Euromillions-Jackpot knackst?

Mein Leben würde ich nicht gross verändern, ich bin sehr glücklich, wie es aktuell ist. Aber ich würde mir ein paar Dinge gönnen, bei denen ich beim Kauf ansonsten länger hin und her überlegen würde. Ebenso würde ich Projekte für den Sport-Nachwuchs finanziell unterstützen.


Was willst du in deinem Leben unbedingt noch lernen?

Delta- oder Gleitschirmfliegen. Meine Eltern haben das auch gemacht. Das Fliegen ist etwas sehr Faszinierendes.


Worauf freust du dich am meisten nach der Sportkarriere?

Darauf, nicht mehr zeitgebunden zu sein, wenn es darum geht, Ferien zu machen. Oder darauf, neue Projekte in Angriff zu nehmen. Gerne würde ich mal einen Ironman absolvieren.